VICE: Beine spreizen, twerken, Hüfte drehen? Ich sehe aus wie Cardi B auf Wish bestellt.
Mit den Dessous ist es wie mit dem Geschenkpapier. Innerhalb von Sekunden reißen wir die Verpackung auf und schmeißen sie in die Ecke. Dabei kostet das Einpacken viel Geld, Zeit und Mühe.
Beim Aussuchen in der Umkleide fühle ich mich noch wohl. Dort drehe ich mich nach links und rechts, schaue in den Spiegel und lasse den Blick entlang meiner Kurven gleiten. Schleifchen, Kordeln und Körper: Alles ist aufeinander abgestimmt. Meine Dessous haben Anerkennung verdient. Ich möchte sie in Szene setzen, ganz langsam über meinen Körper streifen.
Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, ich hätte nicht schon versucht, zu strippen. Doch sobald ich meinen hübsch verpackten Körper im Schlafzimmer präsentieren möchte, kriecht mein Selbstbewusstsein schnell unter die Bettdecke. Mit jedem Kleidungsstück das ich ausziehe, habe ich das Gefühl, etwas falsch zu machen. Wirkt das albern? Arrogant?
Woran das liegt? Mir wurde als Frau immer wieder eingetrichtert, was Hetero-Männern gefällt. „Mann verführen: Mit diesen 10 Tricks klappt’s garantiert“, schreibt beispielsweise die Cosmopolitan und das Frauenmagazin Wunderweib verrät „5 Dinge, mit denen wir unseren Mann wirklich glücklich machen können“.
Im Fokus steht dabei immer der Mann, nicht ich. Als ob ich alles nur für meinen Partner mache und mich selbst dabei vergesse. Männer mögen heiße Unterwäsche. Sie mögen es, wenn Frauen für sie strippen. Aha, und die Frauen selbst? Vielleicht hat das strippen nie funktioniert, weil ich das immer für mein Gegenüber gemacht habe, nicht für mich. Das soll sich ändern. Deshalb habe ich einen Online-Stripkurs besucht. Für mich.
Ein Stuhl, ein Rotwein und acht andere Frauen (…)
Den Text in voller Länger gibt es hier auf Vice.de
Foto:
privat
Kommentar verfassen